7.12.2012
Im Hotel in Bayamo
Hotel Sierra Maestra in Bayamo
Heute übernachten wir in Bayamo, im Hotel Sierra Maestra. Laut Internetbewertungen auch ein schlechtes Hotel.
Gloria ist auch nicht glücklich mit den Standards. Sie seufzt: „Wir sind ja nur eine Nacht da. Und Sie werden sehen, die Hotels werden immer besser.“
Warum wir nicht woanders absteigen? „Wie in Holguin gibt es in Bayamo nur ein einziges großes Hotel, in dem wir Gruppenkontingente bekommen.“
Neugierig betreten wir die Hotelhalle. Macht ja eigentlich einen guten Eindruck. Gleich werden wir an die Bar zum Begrüßungscocktail gebeten, die Stimmung ist ausgelassen nach dem schönen Tag voller Eindrücke.
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Im alten Teil scheint das anders zu sein. Ein Paar landet in einem total verschimmelten Zimmer. Sie zeigen uns Fotos auf dem Handy. Echt eine Zumutung, so etwas anzubieten. Nach ihrer Beschwerde bekommen sie sofort ein anderes einwandfreies zugewiesen. Warum nicht gleich so?
Unsere Türen zeigen zu einem Innenhof mit einem riesigen Notstromaggregat, das lautstark gerade angeworfen wird. Ob das die ganze Nacht so brummt? Monika legt mal vorsichtshalber die Taschenlampe bereit, die wir allerdings nicht brauchen. Es gibt warmes Wasser, Strom, und sogar einen funktionierenden Fön, dazu endlose Flure mit einzelnen Sitzgruppen, auf denen es sich offensichtlich schon Generationen von Touristen mehr oder minder bequem gemacht haben.
Das Essen ist aber tatsächlich wirklich nicht gut. Es gibt zwar einige Auswahl am Büfett, aber nichts, was man sich zum zweiten Mal holen möchte. Nun ja, davon wollen wir uns die Laune nicht verderben lassen. Beim Abendessen haben wir zwei mufflige Mitreisende am Tisch, die nur meckern. Wir schauen, dass wir möglichst schnell wegkommen und meiden zukünftig den Kontakt.
Musik in der Bar
In der Bar soll es heute Abend ein Konzert geben. Andrea und Hans-Jürgen finden sich auch ein. Die Band beginnt zu spielen, sechs junge Musiker, vier Männer mit ihren Instrumenten, zwei Frauen mit sehr schönen Stimmen. Die Musik: mehr getragene, kubanische Lieder, gekonnt gebracht, oft zweistimmig gesungen, sie laden ein zum Zuhören und Genießen. Ob es sich wohl um Studenten der hiesigen Musikhochschule handelt?
Sie spielen eine Dreiviertelstunde, dann packen sie ein und gehen. Schade. Wir holen uns noch einen Drink, da kommen sie wieder zurück mit ihren Instrumenten, setzen sich wieder hin und fangen an, ein wenig – ganz leise – vor sich hinzuspielen und zu proben.
Wir sitzen am anderen Ende der Bar und klatschen. Daraufhin schnappen sich alle ihren Stuhl und kommen zu uns herüber, gruppieren sich rund um unsere Tisch. Klasse. Wir kriegen ein Privatkonzert und sind total begeistert. Die jungen Leute freuen sich auch, ein paar Brocken Verständigung mit Händen und Füßen und Englisch-Kauderwelsch. Nein, bis auf einen Gitarristen sind es alles Amateure, erzählen sie. Diethard dreht ein Video von diesem Privatkonzert.
Eine schöne Erinnerung an diesen Abend und eine freudige Überraschung im Hotel.
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